Nachdem auf diesem Blog für einige Zeit Funkstille herrschte, wird es mal wieder Zeit für eine neue Serie. Diesmal geht‘s um Nextcloud. Das ist eine Software, mit der man Daten speichern kann. Zugegeben, Google Drive oder OneDrive von Microsoft können das auch, und auch der Hersteller mit dem angebissenen Apfel als Logo bietet so eine Plattform an. Nun ist es aber so, dass diese Firmen die Daten ihrer Kunden auf Servern speichern, die außerhalb der EU – und damit außerhalb der von der DSGVO abgedeckten Länder – liegen. Da ist es nicht ausgeschlossen, dass die eine oder andere Behörde Zugriff verlangt, ohne dass der Kunde das mitkriegt oder darüber informiert wird.

Auch ist es so, dass der Betrieb der Server, auf denen die Daten liegen, Geld kostet. Die Firmen, die diese Server betreiben, sind allerdings eher auf Gewinnmaximierung aus – wenn mit „kostenlosem Speicher“ geworben wird, dann ist das nicht ganz korrekt: „Kostenlos“ heißt, dass man kein Geld bezahlen muss, um in den Genuss von Speicherplatz zu kommen; es gibt den Spruch „Wenn‘s kein Geld kostet, bezahlt man mit seinen Daten“. Selbstverständlich beteuern alle Firmen, dass sie an die Daten ihrer Kunden nicht ran gehen, aber sicher sein kann man da nie – es hatte auch niemand die Absicht, eine Mauer zu errichten…

Lange Rede, kurzer Sinn: Sicher sind Daten nur, wenn sie auf den eigenen Systemen liegen. Und genau hier kommt Nextcloud ins Spiel. Sicherlich gibt es noch andere Plattformen, aber Nextcloud erfreut sich einer recht großen Verbreitung und – und das ist fast noch wichtiger – einer aktiven Community. Außerdem ist die Software mittlerweile weit mehr als nur ein Datenspeicher: Zusätzliche Plugins ermöglichen die Bearbeitung von Office-Dokumenten im Browser, es gibt eine Projektverwaltung, Integrationen für Videokonferenzen und vieles mehr.

Hinzu kommt, dass Nextcloud auf unterschiedlichsten Plattformen läuft: Vom Raspberry Pi über Docker-Container bist hin zu Multinode-Clustern ist so ziemlich alles möglich. Ob alles sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt: Für die „Familencloud“, die von drei oder vier Anwendern genutzt wird, kann ein Raspi reichen; eine Firma oder ein Sportverein sollte etwas mehr aufbieten…

Ich werde nach und nach Artikel über die einzelnen Punkte veröffentlichen. Das dient mehr der Erinnerungshilfe für mich, aber vielleicht ist das eine oder andere Nützliche für die Leute, die diesen Blog lesen, dabei.

Im nächsten Teil dieser Serie werde ich Nextcloud installieren